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Unser Kräuteranbau

Kneiwies1982 gründeten mehrere Urner Bauernfamilien die «Interessengemeinschaft Kräuteranbau des Kantons Uri». Zwölf Betriebe versuchten sich zum ersten Mal im Frühjahr 1982 als Kräuterpflanzer, unter ihnen das Kneiwies auf Gitschenen. Auf Klein- und Kleinstflächen wurden 13 verschiedene Heilpflanzen gesetzt oder gesät.

Unterstützt wurden wir in der dreijährigen Versuchsphase von der Firma Ricola AG in Laufen als Abnehmerin mit Preiszuschlägen und von der Caritas Schweiz mit einer Defizitgarantie. Nach Ablauf der Versuchsphase bereinigten wir das Sortiment auf sechs Heilpflanzen, die sich nach unseren Erfahrungen für unser Gebiet am besten eigneten.

Anfänglich lieferten wir alle getrockneten Teekräuter der Ricola ab. Der Vorstand der Interessengemeinschaft organisierte die Abnahme und die Ablieferung und erstellte auch für jeden Pflanzer eine Abrechnung.
1988 entschloss sich die Interessengemeinschaft Kräuteranbau, einen Urner Kräutertee zu kreieren, um so eine höhere Wertschöpfung für unsere Produkte zu erreichen. Dies brachte natürlich mehr Arbeit und höhere Ansprüche an die Flexibilität und die Zeit. Die zeitliche Belastung der Frauen, welche die Kräuter verpackten, stieg an. 1998 verpackten wir etwa 80 kg Teekräuter in Säckchen zu 20 und 40 Gramm.
Zu Beginn übernahm die Caritas Schweiz die gesamte Menge des Tees. Nachdem sie aber im Winter 1995 Absatzprobleme mit unserem Kräutertee hatte, waren wir gezwungen, neue Abnehmer zu suchen. Eine Umfrage bei Geschäften im Kanton Uri erbrachte ein positives Resultat. Im Herbst 1996 konnten diese Geschäfte zum ersten Mal mit Urner Kräutertee beliefert werden.

Die Absatzchancen von Teekräutern sind sehr gut, die Nachfrage ist steigend. Wir könnten zurzeit ohne grosse Werbung mindestens das Doppelte an Kräutertee absetzen!

KneiwiesAnbau von Heilkräutern beim Kneiwies Während der dreijährigen Versuchsphase bauten wir die folgenden Kräuter für eine kommerzielle Nutzung an: Schafgarbe, Spitzwegerich, Eibischwurzel, Ringelblumen, Malve-Blätter. Heute beschränken wir uns hauptsächlich auf Pfefferminze, Frauenmantel und Malvenblüten.
Wir verwenden 2.5 Aren = 250 m2 als Anbaufläche. Sie ist leicht gegen Südosten geneigt. Das Erdreich besteht aus lehmigem Mergel. Der Anbau richtet sich nach den Richtlinien des naturgemässen Anbaus von Heilkräutern. Wir verwenden nur Hofdünger und Mist im Herbst, keine chemische oder leichtlösliche Dünger und keine Herbizide oder Fungizide. Zum Ernten schneiden wir die Kräuter mit der Rasenschere.

Frauenmantel können wir pro Saison vier- bis fünfmal schneiden, Pfefferminze nur einmal. Das geschnittene Erntegut sammeln wir in Körben, Harassen oder in einem Wäschekorb. So können wir dieses problemlos reinigen.
Pro Are rechnen wir mit einem Arbeitsaufwand von etwa 25 bis 30 Stunden. Die Zeit ist abhängig von den Pflanzen und der Bewirtschaftung. Wir dürfen die Pflanzen nur im trockenen Zustand ernten. Wir müssen sie an einem luftigen, schattigen Ort zwischenlagern. Dies kann zum Beispiel ein Estrich oder ein leerer Heuraum sein, nicht aber ein Raum über einem Stall wegen eines etwaigen Fremdgeruchs.
In Trocknungstürmen werden die Kräuter getrocknet und danach in sauberen Papiersäcken an einem trockenen Ort gelagert. Für die Ablieferung von Kräutern an Ricola konnten wir pro Are etwa mit Fr. 400.- bis Fr. 500.- Ertrag rechnen. Da für Tee strengere Qualitätsansprüche gelten, rechnen wir hier mit etwa Fr. 1000.- Ertrag pro Are. Die Interessengemeinschaft verpackt das Endprodukt in Form von unverschnittenen, getrockneten Kräutern, bestehend aus Pfefferminze, Zitronenmelisse, Frauenmantel, Malvenblüten, Ringelblumen sowie Goldmelisse in Cellophansäckchen zu 20 und 40 Gramm. Den Urner Kräutertee können Sie bei uns kaufen. Sie können aber auch sonstige Verkaufsstellen erfragen.