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Historisches über Gitschenen

Heute wird Gitschenen ganzjährig bewohnt, aber in früheren Jahrhunderten wurde dieses zwar sonnig gelegene, aber abgeschlossene Berggebiet nur den Sommer hindurch alpwirtschaftlich genutzt.

Zum ersten Mal schriftlich erwähnt wurde Gitschenen im Jahr 1533.

In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts entstanden einfache Heimstätten auf 1500 m bis 1600 m Höhe. Sie gehörten überwiegend zu den im Grosstal gelegenen Gütern, so z.B. das Heimwesen "untere(r) Gitschenen-Berg" (Aschwanden) zum "Schattenberg" und ursprünglich sogar zur Altdorfer "Bärenmatt", die "hintere obere Egg" (Imholz) zum "Schwarzwald", die "Egg"- Güter der "Schuenis" (Bissig) zum "Wyssigli" oder "obere Egg", "Kneiwies" und "obere(r) Gitschenen-Berg" (Gisler) zur "unteren Schwändi" (ausführliche Bezeichnungen laut Grundbuch, im Gebrauch etwas gekürzt).

Diese Gitschener Heimet wurden nur als Stufenbetriebe geführt und waren nicht ständig bewohnt. Zu Beginn des Sommers zogen die Bauersleute mit dem Viehbestand dort hinauf. Man bewirtschaftete die Alpgebiete und brachte Heu und Wildheu ein.
Im Herbst kehrten die meisten Familienangehörigen wieder ins Talgut zurück, während Söhne oder Knechte mit dem Vieh oben blieben, bis um Mitte Januar der Futtervorrat aufgebraucht war.

An der Wende zum 20. Jahrhundert wurden die Gitschener Höfe verbessert und ganzjährig bewohnbar gemacht - vermutlich als Folge der Bevölkerungszunahme in den Bergtälern und den damit verbundenen Erbteilungen. Mit der Verbreitung der Seilbahn wurden auch die höher gelegene Gebiete besser erschlossen. Da ergriffen die Gitschener die Initiative und setzten um 1927 ein ganz einfaches "Seil" in Betrieb. Das war der Beginn eines langsamen Aufschwungs und der späteren touristischen Anziehungskraft.

Doch nicht immer zeigt das landschaftlich reizvolle Gitschenen sein liebliches Gesicht - in früheren, schneereichen Wintern war der Aufenthalt in dieser Höhenlage oftmals mühsam und gefährlich. Zwar achteten die Bauern auf eine möglichst sichere Lage, wenn sie ihre Häuser errichteten, aber die Naturgewalten sind unberechenbar, und so haben in Lawinenwintern schon einige Gebäude Schäden erlitten. Ein Hof war besonders stark betroffen und ist im Verlaufe von wenigen Jahrzehnten gänzlich verschwunden.

Sie wollen noch mehr wissen? Hier geht es zu einem Bericht von uns, den wir für die Gitschener Post Nr. 13 (2006) beigetragen haben.
 
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